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Kultur

Unerwünscht und Vergessen: "Zwangsarbeiterinnen und ihre Kinder“

  • Wann? Montag | 25.11.2024
  • Beginn?19:30 Uhr
  • Eintritt? frei
  • Wo? Heimatmuseum
    Riphausstraße 31
    45731 | Waltrop

Beschreibung

Geschichte hautnah erleben: Film und Gespräch über Zwangsarbeit und ihre stillen Opfer.

Zu einer Vorführung des Dokumentarfilms „Unerwünscht und Vergessen. Zwangsarbeiterinnen und ihre Kinder“ am Montag, 25. November 2024, um 19:30 Uhr im Heimatmuseum Waltrop im Riphaushof, Riphausstr. 31, 45731 Waltrop laden die Gleichstellungsstelle der Stadt Waltrop, das Stadtarchiv, der Heimatverein Waltrop sowie die Partnerschaft für Demokratie Waltrop ein. Der Eintritt ist frei.

Zum Inhalt: Rund 95.000 Frauen arbeiteten im Jahr 1944 unter Zwang in Westfalen, verschleppt aus ihren besetzten Heimatländern. Sie waren im Durchschnitt gerade einmal 20 Jahre, stammten aus Polen, der Ukraine oder der Sowjetunion und wurden in den Rüstungsbetrieben des Ruhrgebietes, in den Lampenstuben der Zechen, in münsterländischen Textilbetrieben, auf Bauernhöfen oder in Familienhaushalten eingesetzt.

Die nationalsozialistische Kriegswirtschaft war ausschließlich an der Arbeitskraft der Zwangsarbeiterinnen interessiert, schwangere Frauen waren nicht produktiv. In Waltrop wurde am Rande der Rieselfelder ein zentrales Entbindungslager für "Ostarbeiterinnen" aus Westfalen eingerichtet. Mit einer Kapazität von 500 Personen war es das größte seiner Art im Reich. Zwangsarbeiterinnen bis zum fünften Monat der Schwangerschaft wurden hier zur Abtreibung gezwungen. Die Frauen mit einer weiter fortgeschrittenen Schwangerschaft mussten bis zur Niederkunft auf den Feldern der "Gemüseanbaugenossenschaft Waltrop" oder in einer angegliederten Nadelfabrik arbeiten. Viele der Säuglinge und Kleinkinder starben unterernährt und/oder vernachlässigt vor Erreichen des 1. Lebensjahres.

Der Film zeigt eines der sehr seltenen Zeitzeugeninterviews mit einer Frau, die in Waltrop entbinden musste. Regisseurin Anne Roerkohl hat dazu mit ihrem Filmteam Maria Wieclaw in Polen besucht. Der Film folgt Maria Wieclaws Stationen von der Ukraine bis ins Entbindungs- und Abtreibungslager Waltrop-Holthausen, wo sie ihre Tochter Valentina zur Welt brachte. Das Kind wurde ihr weggenommen – blond und blauäugig entsprach es der Rassenideologie der Nationalsozialisten – und vermutlich an deutsche Eltern abgegeben. Maria Wieclaw weiß bis heute nicht, was mit ihrer Tochter passiert ist.

Der Film „Unerwünscht und Vergessen. Zwangsarbeiterinnen und ihre Kinder“ wird anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ gezeigt. Produktion, Drehbuch und Regie des im Jahr 2000 erstmals ausgestrahlten WDR-Films lagen bei Anne Roerkohl.

Einführung und Filmgespräch übernehmen Stadtarchivar Reinhard Jäkel und Mareike Berweger.

Eine Anmeldung ist sehr willkommen, denn sie erleichtert den ehrenamtlichen Kräften des Heimatvereins die Veranstaltungsvorbereitung. Bitte per E-Mail an gleichstellungsstelle@waltrop.deoder telefonisch unter Tel. 02309 930 348 anmelden.

 

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Info
Heimatmuseum im Riphaushof

Riphausstraße 31
45731 Waltrop

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