Wenn Familie Trappe auf die letzten Jahrzehnte zurückblickt, dann sieht sie nicht nur Beete, Pflanzen und ein Unternehmen.
Karl-Heinz Trappe sieht vor allem seine Familie – Generationen, die mit Leidenschaft und Hingabe gemeinsam einen Betrieb geformt haben, der mehr ist als nur eine Gärtnerei. 1986 wagte der heute 63-Jährige den Schritt in die Selbstständigkeit – zunächst im Nebenerwerb. Mit Stiefmütterchen und Gehölzen begann er, eine Existenz aufzubauen. Während er noch in einer Baumschule arbeitete, kümmerte sich seine Frau Susanne tagsüber um die wachsenden Bestände.
Schnell wurde klar: Das Unternehmen hatte Potenzial. 1990 folgte der nächste Meilenstein: der Bau des eigenen Betriebs auf einem sechs Morgen großen Grundstück. Der Absatz florierte, und so wagte das Paar 1997 den Sprung in die vollständige Selbstständigkeit. Die ersten Jahre waren geprägt von langen Tagen, und sie wussten: Nur gemeinsam kann dieses Unternehmen wachsen und gedeihen – genauso wie ihre Pflanzen.
Eine neue Generation tritt an
Dass Tochter Anne früh ein Talent für Pflanzen zeigte, fiel ihrem Vater schnell auf – nicht zuletzt, als sie als Baby neugierig Torf probierte. „Wir waren von klein auf immer dabei“, erinnert sich Anne lachend, die inzwischen selbst Gärtnermeisterin ist. 2015 schloss sie ihre Meisterausbildung ab und brachte frischen Wind in den Betrieb. Als Anne Schoppen heiratete und ihre eigene Familie gründete, stellte sich die Frage, wie sich alles vereinen ließe. Denn die 32-Jährige wollte weiter im Familienbetrieb Gärtnerei Trappe an der Oberwiese bleiben.
Mit der Unterstützung der Sparkasse Vest Recklinghausen und einer gezielten finanziellen Förderung konnte ein weiteres Haus entstehen – die perfekte Lösung, um Beruf und Familie zu verbinden. Heute ist der Betrieb nicht nur eine grüne Oase für Pflanzen, sondern auch für das Familienleben: Die Kinder von Anne und Lucas – die kleine Jana (3) und der kleine Ben, anderthalb Jahre alt, – sind fast immer mit dabei, helfen bei kleinen Aufgaben oder entdecken spielerisch ihre eigene Begeisterung für die Natur.
Herausforderungen und Chancen
Ein Familienbetrieb bedeutet nicht nur Zusammenhalt, sondern auch eine sorgfältig geplante Übergabe: „In der Meisterschule hieß es, eine Betriebsübergabe dauert mindestens vier Jahre“, erklärt Karl-Heinz Trappe. Es sei wichtig, früh Verantwortung abzugeben, damit die nächste Generation rechtzeitig hineinwachsen kann. Auch Anne weiß: Die Unterstützung der Eltern ist unbezahlbar. Sie kennt die Abläufe von klein auf, das System wurde bereits an die nächste Generation angepasst. „Ich kann immer fragen, wenn etwas ist, und wir machen fast alles zusammen.“
Mit ihrem Mann Lucas, der als Friedhofsgärtner in Datteln arbeitet, bildet Anne ein weiteres starkes Team in der Familie. Und auch die Tradition setzt sich fort: Schon Annes Großvater war Gärtner, ebenso ein Onkel – der grüne Daumen scheint in der Familie zu liegen.
Oberwiese 6a
45731 Waltrop