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Einfach mal abtauchen
Fotos: Volker Beushausen

Einfach mal abtauchen

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Sabine Raupach-Strohmann

Dahingleiten in völliger Stille und Schwerelosigkeit – in einer fremden tiefblauen Welt, umringt von Fischen und Meerestieren in schillernden Farben. Ein Traum! Doch das muss es nicht bleiben: Der Tauchsport ist überall erlernbar. Und für den Anfang reicht sogar ein Schwimmbad.

Marcel Bohnekamp ist Tauchtrainer des Unterwasser Sport-Clubs Waltrop e. V. 40 bis 50 Tauchgänge schafft er im Jahr. Viele im azurblauen Meer und der farbigen Unterwasserwelt in seinen Ägypten-Urlauben. Wenn er in die Seen der Möhne und Sorpe in 20 bis 25 Meter abtaucht, ist das Wasser eher grün und die Fische grau. Doch langweilig ist es nicht: „Man sieht Hechte und Barsche, beim Nachttauchgang sogar Aale.“ Muschelbesetzte Fahrräder und Boote sind spannende Tauchobjekte, dienen aber zugleich der Orientierung. Wie auch der Tauchpartner, mit dem man immer im Blickkontakt ist. „Ab 30 Metern Tiefe wird alles grau. Ist es zu finster, nimmt man sich auch an die Hand.“ Denn Sicherheit steht beim Tauchsport immer ganz oben – ist überlebenswichtig.

Die Atemluftflasche mit 200 bar reicht für etwa eine Stunde. Bei 100 bar dreht man spätestens um, kehrt zum Ausgangspunkt zurück und taucht langsam und kontrolliert auf. „Taucht man zu schnell auf, können möglicherweise Herz und Lunge geschädigt werden“, mahnt Günter Baumhöfner, 1. Vorsitzender des U. S. C. Deshalb ist ein Tauchcomputer, der die Tauchzeit misst, ein wichtiger Bestandteil der Tauchausrüstung. Wie auch die Tarierweste: „Mit ihr lässt sich die Tauchtiefe regulieren. Je nachdem wie tief getaucht werden soll, kann entweder Luft in die Tarierweste gefüllt oder wieder herausgelassen werden“.

Das alles trainiert der Nachwuchs im Waltroper Schwimmbad. Die Prüfung wird im echten Gewässer abgelegt. Vier junge Tauchschüler haben sie gerade im holländischen Grevelinger Meer beim gemeinsamen Antauchen des Vereins erfolgreich bestanden. Gefordert waren langsames Ab- und Auftauchen, sanfter Flossenschlag, die Höhe tarieren und vieles mehr. Und jede Menge Theorie zu Fragen der Sicherheit, Umwelt und Medizin.

Dahingleiten in völliger Stille und Schwerelosigkeit – in einer fremden tiefblauen Welt, umringt von Fischen und Meerestieren in schillernden Farben. Ein Traum! Doch das muss es nicht bleiben: Der Tauchsport ist überall erlernbar. Und für den Anfang reicht sogar ein Schwimmbad.

Schnuppertaucher willkommen

68 der 75 Mitglieder des Waltroper Unterwasser Sport-Clubs sind aktiv. Zwischen den Tauchfahrten des Vereins finden sie sich immer in kleinen Teams zusammen, um in der Nähe abzutauchen. Beliebt ist der Kreidesee in Hemmoor, ein reiner Tauchsee mit einem sieben Meter langen Plastikhai, Campingwagen und anderen spannenden Objekten. In zehn Metern Tiefe schwebt die neongelbe Piper 28 von Alan Shepard, einst erster Amerikaner im All und fünfter Mann auf dem Mond. „Am Steuerknüppel sitzt ein Skelett. Da kann man sich schon erschrecken“, sagt Günter Baumhöfner schmunzelnd.

Dagegen harmlos geht es donnerstags beim Apnoetauchen im Schulschwimmbad an der Riphausstr. 33 zu. Das Tauchen mit Maske, Schnorcheln und Flossen ist für Kinder ab zwölf Jahren kostenlos. Hier, wie beim Schnuppertauchen, ist jeder willkommen. Marcel Donner, Vereinsmitglied, Tauchlehrer und Lehrer am Theodor-Heuss-Gymnasium leitet dort eine Tauch-AG: „So können wir die Erlebnisse und Eindrücke der fantastischen Unterwasserwelt schon an Jugendliche weitergeben.“

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