Die Wikinger von Waltrop

Sie sind ein echtes Team – und vor allem dicke Freunde. Aus ihrem Gewicht machen sie kein Geheimnis, denn die Teutonia Vikings Waltrop sind eine Fußball-Mannschaft, bei der die Spieler eben ein paar Pfunde zu viel haben.

„Wir lieben es zu kicken“, sagt Sebastian Rottmar nicht ohne Stolz. Der Gründer der Vikings – seit 2021 gibt es diese besondere Sportmannschaft – wollte Gleichgesinnte „runter von der Couch und zurück auf den Bolzplatz“ holen. Die meisten Spieler bringen über 100 Kilo auf die Waage, Chef Sebastian selbst wiegt stolze 170 Kilo. Es geniert sich aber keiner der Spieler – warum auch, ist ihr gewichtiges Auftreten doch das Markenzeichen des Teams. Nebst vielen Berichten hat sogar schon das Fernsehen den Jungs auf dem Platz am Waltroper Sportzentrum Nord einen Besuch abgestattet.

Mit so viel Popularität hatten die Fußballer nicht gerechnet, bei den Sport und vor allem der Spaß am Sport im Vordergrund steht. „Ich wollte Gleichgesinnten die Möglichkeit über Fußball bieten, sich zu bewegen, abzunehmen und den Fitness- und Gesundheitszustand nach und nach zu verbessern“, sagt Rottmar. Vielen sei es nicht möglich, in einer „normalen“ Fußballmannschaft mitzuhalten.

90 Minuten Training

Trainiert wird wie bei der A-Mannschaft auch. 90 Minuten dauert ein Spiel, Konditionstraining, Torübungen, Fitness und Co sind an der Tagesordnung. Trainer Arif Ergün hat seine Jungs dabei stets im Blick. Das Ziel? „Erstmal ab auf den Platz“, sagt der 38-Jährige. Wenn man beim Sport auch noch ein bisschen abnimmt, ist das ein schöner Nebeneffekt. Anfangs sei es für den ein oder anderen konditionell schon schwierig gewesen „aber die meisten ziehen durch“, sagt der Trainer. Bei der Überwindung des berühmten „inneren Schweinehunds“ hilft vor allem die Tatsache, dass die Vikings ein echtes Team sind – keiner will den anderen hängen lassen und das Training ist immer gut besucht. „Hier wird niemand runtergezogen, sondern aufgemuntert und nicht ausgepfiffen, sondern angespornt“, so der Trainer.

Powermannschaft

Spieler Julian „Aki“ Ackrath ist seit gut einem Dreivierteljahr dabei. Warum? „Ich bin zum Training vorbeigekommen und nicht wieder weg gegangen. Es tut gut regelmäßig Sport im Team zu treiben“, so der 34-Jährige. Die Zuversicht ei allen Spielern ist da, dass es jeden Tag immer ein bisschen besser geht. Im Gegensatz zu den ersten Spielen, die wir gemacht haben, ist schon eine enorme Steigerung da“, sagt Sebastian Rottmar. Die Teutonia Vikings Waltrop sind mittlerweile echte Kumpels geworden. Man kennt sich, trifft sich auch schon mal auf ein Bierchen oder macht Ausflüge. Die Vikings sind eben eine echte Mannschaft und dicke Freunde – auch außerhalb des Fußballplatzes.