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Alles auf Anfang: Royaler Rocker mit blumiger Note
Foto: Frank Jurisc

Alles auf Anfang: Royaler Rocker mit blumiger Note

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Karoline Jankowski

Kaiser Franz vereint auf seinem Albumdebüt „Alles auf Anfang“ authentischen Alternative Rock mit charmanter raubeiniger Poesie. Am 11.8. gibt's das gute Stück zu hören. Einzelne Tracks könnt ihr jetzt und bis dahin schon genießen.

Das Ruhrgebiet ist die Wiege so manches musischen Geistes. Auch das Vest besticht mit einer exquisiten Auswahl an Klangkünstlerinnen und -künstlern, wie nicht zuletzt der Sparkassen Vest Clubraum attestiert. Einen davon möchten wir euch heute in all seiner Tugendhaftigkeit unter die Nase reiben:

Zuversichtlich in die Zukunft

Den Namen „Kaiser Franz“ könnte man nun in Fußball-Expertenrunden des Deutschen Sportfernsehens vermuten. Vielleicht auch als antiquiertes Relikt der Habsburger. Auf jeden Fall führte einen die erste Assoziation nicht unbedingt nach Recklinghausen. Hier, wo die Sahne am Himmel noch mit Kohlenstaub verrührt ist, ist auch das Zuhause von Franz Ahl alias Kaiser Franz. Der resolute Sänger begann seine Karriere als Frontmann diverser Bands – von 4 Leaf Clover über Rising Fame bis hin zu New Chapter experimentierte er sich durch Genres und Konstellationen. 2023, mehr als 15 Jahre nach seinem ersten Auftritt, ist er nun seine eigene Galionsfigur.

Für sein kommendes Kronjuwel „Alles auf Anfang“ hat er die mentale Festplatte gelöscht. All die Negativität, die das Leben ihm während der globalen Pandemie-Pause ins Leben gespült hat, wird nun fein säuberlich aufgesammelt, sortiert und in Musik verpackt. Eine rocklastige Katharsis mit vielen Emotionen, vor allem aber Zuversicht.

 Das Kinderchor-Intro und der entrückte Titelsong sind Schallverstärker seiner eigenen neuen Ära. "Goldmädchen" überrascht mit Blues-Attitüde und der Botschaft, dass es im Leben um mehr als Blabla und Smalltalk geht. Auch im wettertechnisch komplizierten April betont "Sommer" die Bedeutung von Zusammenhalt und Gemeinschaft, während "Fünf Buchstaben" mit wunderbarem Cellospiel von der einer allgegenwärtigen Schuldfrage handeln – Imposter Syndrome lässt grüßen. "Federleicht" warnt die Egoisten, die andere verletzen, und "Viva" ist ein lyrisches Plädoyer für die Menschheit, das uns eindringlich daran erinnert, dass wir die Erde brauchen, sie uns aber nicht (was unter Umständen blöd für uns enden kann).

Widerstandsfähig wie ein Nokia 3310

Franz ist ein musikalisches Gänseblümchen, man kann mit noch so dicken Sohlen drauflatschen oder den Mäh-Roboter auspacken, seinen Kopf lässt er nie lange unten. Immer weiter, immer vorwärts – das ist das Motto, das in jedem Ton, jeder Note, vermutlich auch jeder Träne und Schweißperle im neuen Album steckt. Genießt es.

Hier ein kleiner Vorgeschmack:

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